Als im Dezember 2004 die Feuerwehr der Stadt Rosbach nach Jahren des Wartens endlich ein neues Großtanklöschfahrzeug TLF20/45 in Dienst stellte, rollte so manche Träne – vor allem bei den älteren Feuerwehrkameraden. Diese Wehmut galt dem nun in Ruhestand versetztem Wasserwerfer. Am 06. Juni 2005 gründete sich deshalb die „Interessengemeinschaft Wasserwerfer“, von der er nun gepflegt und zu Oldtimer-Ausstellungen gefahren wird. Die Leitung dieser Interessengemeinschaft liegt bei Bernd Donsbach, dem ehemaligen stellvertretenden Wehrführer der Rosbacher Feuerwehr. Ihm zur Seite steht Helmut Kullmann, ehemaliger stellvertretender Stadtbrandinspektor der Feuerwehren der Stadt Rosbach.
Im Januar 1969 wurde das 1968 gebaute Fahrzeug bei der Bereitschaftspolizei in Dienst gestellt werden. Im Februar 1987 übernahm die Feuerwehr Rosbach das Fahrzeug, ermöglicht durch die Initiative des damaligen 1. Stadtrates und Stadtbrandinspektor Gerhard Köster. 900 Arbeitsstunden waren nötig um aus dem alten, in vielen Demonstrationen erprobten Polizeifahrzeug ein Feuerwehrfahrzeug entstehen zu lassen. An diese Eigenleistung für den Um- und Ausbau zum Tanklöschfahrzeug denken die heutigen Initiatoren der „Interessengemeinschaft Wasserwerfer“ immer wieder zurück.
Am 24. Mai 1987 wurde das Fahrzeug als TLF24/40 in Dienst gestellt, wo es bis Dezember 2004 wertvolle Dienste beim Bekämpfen von Waldbränden und Löschen brennender Autos auf der nahen BAB5 leistete.
Die Begeisterung für den ehemaligen Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei ließ so manchen Außenstehenden fragen: „Warum musste es denn ein neues Fahrzeug sein?“ Die Frage beantwortet sich inzwischen mehrfach. Helmut Kullmann schildert lachend: „Immer wenn das Fahrzeug unterwegs ist, muss ein Mitglied der Interessengemeinschaft daheim bleiben, um im Fall eines Versagens das Fahrzeug zurückzuholen.“ Das kannten die Rosbacher Feuerwehrleute in den letzten Jahren mehrfach. Unvergessen bleibt die Nachtalarmübung, bei der das Fahrzeug auf der Anfahrt mitten im dunklen Wald auf einer Wegkreuzung liegen blieb. Zu mancher Heiterkeit führte auch eine Einsatzfahrt des altersschwachen Fahrzeuges, bei der der Gang aus dem Getriebe sprang und sich nicht mehr einlegen ließ. Irgendwann sagte der Fahrzeugführer zum Fahrer: „Nun mach doch wenigstens einmal das Martinshorn aus.“
Mit solchen Stresssituationen wird die IG-WAWE nicht mehr rechnen müssen. Jetzt geht alles sehr gemütlich ab, für die Fahrer wie für das alte Fahrzeug, man findet sie nur noch in gemütlicher Runde auf Oldtimer-Treffen.
Da aber im Feuerwehrhaus kein Platz mehr für das gute Stück vorhanden war, hat er jetzt einen Garagenplatz auf dem Gelände des ehemaligen Rosbacher Brunnens gefunden. Hierfür herzlichen Dank an Herrn Stefan Lamprecht.
Wer sich der Interessengemeinschaft anschließen möchte, ist herzlich willkommen.
Ansprechpartner der IG WAWE | |
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Philipp Herdt | |
61191 Rosbach v. d. Höhe | |