Einsatzabteilung

Die Rosbacher Feuerwehr im Wandel der Zeit

Gründerstimmung
Nach Entdeckung des Nutzfeuers wurden über die Jahrhunderte mehr oder weniger taugliche Versuche der Brandbekämpfung gestartet. Im achtzehnten Jahrhundert schuf man die sogenannte Pflichtfeuerwehr (in Ober-Rosbach wurde eine solche Pflichtfeuerwehr erstmals 1767 erwähnt). Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die erste freiwillige Feuerwehr gebildet. Damit war es gelungen, nicht nur technische Hilfsmittel zur Brandbekämpfung zu entwickeln, sondern auch einander ohne Ansehen von Stand und Herkunft in „brenzligen“ Situationen solidarisch zu helfen.
Interessant an diesem Blick in den Beginn des Feuerlöschwesens ist, dass in dieser Zeit viele andere Hilfsorganisationen gegründet wurden. So wurden 1861 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), 1862 die Friedberger Feuerwehr, 1866 die Butzbacher Feuerwehr, 1888 die Rosbacher Feuerwehr und 1913 die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gegründet. Es ist erstaunlich, dass in diesen 50 bis 100 Jahren, die Gesellschaft trotz vieler Beschwernisse wie der industriellen Revolution und politischer Herausforderungen die Hilfe für Menschen so sehr im Vordergrund stand.
Am Anfang war es der Eimer aus Leder, den man als erstes Löschgerät bezeichnen kann. Die Leiter zum Kirschenpflücken wurde bei einem Brand eingesetzt. Die Ausrüstung ergänzte sich im Laufe der Zeit um Signalinstrumente, Beil, Helme, Handpumpen bis hin zu den Löschfahrzeugen der Gegenwart. Bei der Gründung der Feuerwehren waren es in der Anfangszeit meist Turnvereine, die den Brandschutz in den einzelnen Städten und Gemeinden sicherstellten. Zug um Zug bildeten sich dann die ersten Freiwilligen Feuerwehren.

Gründung in Rosbach
Nach einem Großbrand im Jahre 1888, fanden sich 63 Idealisten um Alfred Buschmann zusammen, um die Freiwillige Feuerwehr Ober-Rosbach v. d. Höhe zu gründen. Im Jahre 1890 wurde schon eine neue Landspritze angeschafft, Kleingeräte wurden von den einzelnen Mitgliedern selbst gefertigt. Die erste Motorspritze wurde 1941 angeschafft. Im Jahre 1942 wurde aus Mangel an Männern, die Frauenfeuerwehr in Stärke von drei Gruppen ausgebildet. Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges, dauerte es eine Weile, bis die Feuerwehr wieder auf Touren kam. Die Aktivitäten der damaligen Kameraden waren groß, wurden aber durch einen leeren Stadtsäckel gebremst. Die erste Tragkraftspritze (TS 8/8) wurde dann 1954 angeschafft, sie ist heute noch funktionstüchtig.

Anpassung an den Bedarf
Die den Anforderungen gerechte Ausstattung erhielt die Rosbacher Feuerwehr im Jahre 1968 anlässlich des 80-jährigen Jubiläums. Die bisherige feuerwehrtechnische Ausrüstung der Wehr war ungenügend. Es wurde am Marktplatz Ober-Rosbach ein neues Gerätehaus erbaut, sowie ein neues Löschfahrzeug angeschafft, das den alten Anhänger mit Vollgummibereifung ersetzte. Das neue Löschgruppenfahrzeug (LF 8) war nun der ganze Stolz der Rosbacher Feuerwehrleute. Es wurde im Laufe der Zeit zu einem Hilfeleistungsfahrzeug umgebaut. Es befanden sich in erster Linie Geräte zur Ölschadensbekämpfung, die Rettungsschere mit Spreizer, ein Notstromerzeuger sowie andere Geräte auf diesem Fahrzeug. Damit wird erkennbar, dass sich die Anforderungen an die Feuerwehr total geändert haben. Die Hilfeleistungen, wie Rettung von eingeklemmten Personen aus Fahrzeugen, die Beseitigung von Öl auf der Straße usw. haben einen größeren Anteil bei Einsätzen als die Brandbekämpfung.

Aus zwei mach eins
Das Jahr 1971 hat für Rosbacher Feuerwehr eine besondere Bedeutung. Hier wurde nach der Gebietsreform 1970 etwas damalig Einzigartiges vollzogen: Die Führung der beiden Wehren aus Ober-Rosbach und aus Nieder-Rosbach strebten eine Fusion an. Der Chronist schrieb damals folgenden Bericht in das Jahrbuch: „Am Jahresanfang bestanden noch zwei getrennte Freiwillige Feuerwehren; die von Ober-Rosbach – traditionsreich und erfahren mit einem strebsamen Spielmannszug und die junge Wehr aus Nieder-Rosbach, sehr aktiv und obwohl erst so jung, bestehend Dank der Initiative von Ortsbrandmeister Bullmannn und Dank der Z-S Gruppe [Zivilschutzgruppe, d. Red.] gut ausgerüstet.“
Nach dem kommunalen Zusammenschluss der Stadt Ober-Rosbach mit der Gemeinde Nieder-Rosbach konnte laut Gesetz nur noch ein Ortsbrandmeister und ein stellvertretender Ortsbrandmeister im Amt sein. So bot sich auch der Zusammenschluss beider Feuerwehren an.
Zu einer gemeinsamen Vorstandsitzung und in getrennt durchgeführten Jahreshauptversammlungen kam die eindeutige Bereitschaft zum Zusammenschluss zum Ausdruck. Es wurde ein Fusionsausschuss gebildet, dem beide Vorstände angehörten und der den Auftrag erhielt, unter der Leitung von Kamerad Heinz Kreh die Konditionen des Zusammenschlusses auszuhandeln, die Fusion vorzubereiten und zu vollziehen.
Nachdem der Fusionsausschuss in zwei Sitzungen alles vorbereitet hatte und noch bevor die Fusionsversammlung am 16. April 1971 stattfand, bewiesen beide Wehren ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Schnell und kompromisslos bekämpften sie einen Flächenbrand am14. April 1971 südlich des Waldschlösschens gemeinsam. Die erste Feuerwehrübung fand am 9. Mai 1971 statt.
Seit dieser Zeit etwa hatten Feuerwehren die Möglichkeit, Kameraden, die zum Grundwehrdienst herangezogen werden sollten, vom Grundwehrdienst befreien zu lassen. Die Kameraden mussten sich hierzu für zehn Jahre verpflichten, Feuerwehrdienst zu tun.

Die Jugendfeuerwehr
Die Gründung der Jugendfeuerwehr wurde auf Initiative von Robert Koch und Rudi Stanzel im Jahr 1972 gegründet. Nach mehrmonatiger Ausbildung, führten diese erstmals an der Herbstabschlussübung ihr Können vor.

Ein erneuter Zusammenschluss
Im Jahre 1973 wurde auch Rodheim mit Rosbach zusammengeschlossen. Dies blieb auch für die Feuerwehr nicht ohne Auswirkung, denn laut Gesetz kann es in einer Stadt nur einen Stadtbrandinspektor und einen stellvertretenden Stadtbrandinspektor geben (s.o.). Die erforderlichen Maßnahmen wurden in einer Versammlung am 2. März 1974 getroffen. Als Stadtbrandinspektor wurde Gerhard Köster aus Rosbach gewählt. Sein Stellvertreter war Heinrich Groß aus Rodheim. Auch die Bildung eines Wehrausschusses war erforderlich.
Im Jahr 1974 wurde das Tanklöschfahrzeuges (TLF 16) angeschafft. Mit diesem Fahrzeug hat sich die Schlagkräftigkeit der Rosbacher Wehr und damit die Sicherheit der Bevölkerung erhöht.

Der Alltag einer Feuerwehr
Im Jahre 1976 wurde ein regelmäßiger Dienstabend eingeführt. An diesem Abend kamen in erster Linie die vom Wehrdienst freigestellten Kameraden zusammen, um die von Ihnen geforderten Dienststunden ableisten zu können. Dieser Abend wurde mit der Zeit fester Bestandteil im Ablauf. Es wurden die Fahrzeuge gepflegt und instandgesetzt sowie theoretische und praktische Ausbildung durchgeführt.
Im Dezember wurde das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) angeschafft, das durch eine Landesbeschaffungsaktion finanziert wurde. Weiterhin erhielt das Tanklöschfahrzeug ein Funkgerät (FuG 8b). Die Einführung des Funks war eine enorme Hilfe während eines Einsatzes. Heute kommunizieren die Fahrzeugführer, die Maschinisten und die Truppführer sowie die Zentrale im Feuerwehrhaus über Funk. Inzwischen konnte 2012 schon die nächste technische Generation des Funkverkehrs, der sogenannte Digitalfunk, eingeführt werden.

Das Fest zum 90-jährigen Bestehen
1978 feierte die Feuerwehr mit den Rosbacher Bürgern das 90-jährige Jubiläum mit Festzelt, Juxplatz und einem schönen Festzug. Anlässlich dieses Festes fanden sich viele Frauen von Kameraden zusammen, um in die Feuerwehr einzutreten und auch aktiven Feuerwehrdienst zu leisten.
Um bei Schadensereignissen die Kameraden schneller zu alarmieren, wurde 1979 die stille Alarmierung (über Piepser) eingeführt. Dies hat zur Folge, dass die Einsatzbereitschaft schneller hergestellt werden kann. Ungefähr 3-5 Minuten nach einem Alarm rückt die Feuerwehr aus.

Ein neues Feuerwehrhaus
Im Jahr 1981 begann die Planung für das neue Feuerwehrhaus in der Gemarkung Bei den Junkergärten. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember 1982. Die offizielle Einweihung wurde am 14. Januar 1983 vollzogen. Unter anderem war der Hessische Minister des Innern, Herbert Günther, anwesend. Zuvor wurde im Dezember 1982 die Wehr mit einem modernen Rettungsgerät, hydraulische Rettungsschere und Spreizer, ausgestattet.

Pflege der Kameradschaft
In den Jahren 1985 und 1986 wurde die Kameradschaft auch über die Rosbacher Stadtgrenzen hinaus gepflegt: die Feuerwehren aus dem Umkreis wurden zu einem Geschicklichkeitsturnier auf Feuerwehrfahrzeugen eingeladen. Aus dem Erlös dieses Turnieres und des am nächsten Tag stattfindenden Tages der offenen Tür konnte dem Behindertenhilfswerk Wetterau in Ockstadt ein größerer Geldbetrag zur Verfügung gestellt werden. Kurz vor der Fasnacht 1986 wurde das erste Schlachtfest im neuen Feuerwehrhaus gefeiert.
Freude und Bedrückung lagen im Jahr 1986 eng beieinander. Im Herbst 1986 wurde die Rosbacher Feuerwehr zu mehreren Verkehrsunfällen auf die Bundesautobahn gerufen. Die grausamen Bilder dieser Einsätze blieben den Einsatzkräften noch wochenlang im Gedächtnis.
Die Manöver der US-Streitkräfte haben 1987 die Waldbrandgefahr erkennbar ansteigen lassen. Aus diesem Grund sahen sich die Stadtoberen und die zuständigen Mitarbeiter des Forstamtes nach einem größeren wasserführenden Fahrzeug um. Von der Hessischen Bereitschaftspolizei wurde dafür ein Wasserwerfer gekauft. Die Mitglieder der Feuerwehr verbrachten ungefähr eintausend Arbeitsstunden damit, aus dem Polizeiauto ein Feuerwehrfahrzeug zu machen. Am 24. Mai 1987 veranstaltete die Jugendfeuerwehr ein „Spiel ohne Grenzen“. Hier wurde der Wasserwerfer feierlich übergeben. Im Jahr 2004 wurde dieses Fahrzeug außer Dienst gestellt und als Oldtimer-Fahrzeug weiter betrieben.
Im Festjahr 1988 wurde auf die im folgenden Jahr vorgesehene Indienststellung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs LF16 Bezug genommen. Der Chronist schreibt im Blick auf das damalige Jubiläum: „Dafür soll ein Fahrzeug ausgemustert werden. Somit kann die Freiwillige Feuerwehr Rosbach, gegr. 1888 e.V. gut gerüstet in das kommende Jahrzehnt ihrer Vereinsgeschichte schauen.“ 25 Jahre später, im Jahr 2013, ist dieses Fahrzeug immer noch im Dienst.

Fahrzeuge
Die Erneuerung der Feuerwehrfahrzeuge war und wird angesichts der schwierigen Kassenlage jeder Kommune immer ein Problem darstellen. Im Blick auf die Baujahre wird jedoch deutlich, dass die Rosbacher Feuerwehrleute sehr pfleglich mit den ihnen anvertrauten Materialien umgehen.
Das älteste Fahrzeug, der Gerätewagen, Funkrufname Florian Rosbach 1/59, wurde 1987 gebaut. Zwei Jahre jünger ist das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, Funkrufname Florian Rosbach 1/44. Es stellt das Herzstück der Rosbacher Feuerwehr dar und rückt als erstes Fahrzeug an die Einsatzstelle aus. Der Einsatzleitwagen (ELW), Funkrufname Florian Rosbach 1/11 stammt aus dem Baujahr 1992 und wurde durch Feuerwehrleute zum zentralen Kommunikationsmittel an mittleren und größeren Schadensorten umgebaut. 1999 erfolgte die Anschaffung des Tanklöschfahrzeugs TLF 16/25, Funkrufname Florian Rosbach 1/22. Das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF, Funkrufname Florian Rosbach 1/47, wurde 2003 beschafft, ein Jahr später das Großtanklöschfahrzeug TLF 20/45, Funkrufname Florian Rosbach 1/25. Der Mannschaftstransportfahrzeug MTF, Funkrufname Florian Rosbach 1/19, wurde 2012 in den Dienst gestellt.

Bautätigkeiten
Durch den Verkauf des alten Nieder-Rosbacher Feuerwehrhauses fehlte es an Stau- und Lagerraum. Zwei große Garagen wurden auf dem Gelände des Feuerwehrhauses aufgestellt.
Seit 1978 gehören Frauen in den aktiven Dienst der Einsatzabteilung. 2009 konnte (nach über 30 Jahren) den Frauen eine angemessene Umkleide übergeben werden. Bis dahin hatten sie sich in den kaum genutzten Duschen umziehen müssen.
Im Jahr 2012 konnte die renovierungsbedürftige Wohnung über dem Feuerwehrhaus nach einer Grundsanierung für die Feuerwehrbelange an die Einsatzabteilung übergeben werden. Die Arbeiten dazu führten die Feuerwehrleute selber aus.

Mehr Aufgaben
Die inhaltliche Erweiterung des Aufgabengebietes der Feuerwehr prägte die letzten 25 Jahre. Waren früher die Leitungsfunktionen der Feuerwehr Ehrenämter, so kann gerade auch in größeren freiwilligen Feuerwehren die Leitung oft nur noch übernommen werden, wenn Stadtbrandinspektoren oder Wehrführer hauptamtlich im Dienst der Stadt stehen. In Rosbach ist das noch nicht der Fall. Allerdings musste die Stelle eines Gerätewartes eingerichtet werden, weil es allein mit ehrenamtlichen Kräften nicht mehr gelang, die Feuerwehrtechnik, quasi nebenher, instand zu halten.
Als Beispiel für die veränderten Aufgaben mag die Einrichtung einer „Unwetter-TEL“ auf örtlicher Ebene dienen. Bei schweren Unwettern, die Schäden nach sich ziehen, wird im Feuerwehrhaus eine technische Einsatzleitung (TEL) eingerichtet, die neben den von der zentralen Leitstelle in Friedberg kommenden Einsatzaufträgen auch selbständig die Einsatzsituationen wahrnimmt, dokumentiert und abarbeitet.
Mehr als noch vor zehn Jahren wird die Dokumentation und Auswertung des Einsatz- und Übungsgeschehen elektronisch erfasst. Diese Einsatz- und Personalerfassung dient zwar am Ende der leichteren Auswertung zum Jahresende und der Standardisierung der Auswertung auf Kreis- bzw. Landesebene. Nicht übersehen werden darf jedoch, dass dieser Mehraufwand ehrenamtlich zu leisten ist.

Kommunikation
Die Neustrukturierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört zu der Aufgabenmehrung dazu. Wer früher Mitglied im Förderverein Freiwillige Feuerwehr Rosbach v. d. Höhe gegr. 1888 war, brauchte keine Einladung zur Jahreshauptversammlung, Weihnachtsfeier oder anderen Anlässen. Die Kommunikation nach innen ist heute jedoch für den Zusammenhalt von entscheidender Bedeutung.
Die Kommunikation nach außen zur Rosbacher Bevölkerung wird mit der steigenden Zahl der Zuzüge zu einem Kernstück der alltäglichen Arbeit. 2013 gehören die jährlich stattfindenden Tage der offenen Tür, die regelmäßig stattfindenden Brandschutzerziehungstage in und mit den Vorschulkindern, die regelmäßige Berichterstattung in den Medien, die Einrichtung einer Homepage unter der Adresse htttp://www.feuerwehr-rosbach.de und das einheitliche Erscheinungsbild der Feuerwehr nach außen zu den Selbstverständlichkeiten einer lebendigen Organisation.

Gesellschaftliche Veränderungen
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich rasend schnell. Immer weniger Feuerwehrleute arbeiten heute noch direkt in Rosbach. Viele müssen weite Strecken zur Arbeit zurücklegen. Die Zahl der bäuerlichen Betriebe ist stark zurückgegangen. Das reduziert die Mannschaft bei einem Tagesalarm drastisch.
Die Mobilität gerade der jungen Leute hat zugenommen – nicht nur mit Einverständnis der Betroffenen. Wer heute eine bestimmte Ausbildung absolvieren will, muss bereit sein umzuziehen. Wer nach der Ausbildung in seinem Beruf vorwärts kommen möchte, muss häufige Umzüge in Kauf nehmen. Wer dann endlich „beruflich angekommen“ ist, muss viel mehr darum kämpfen, seinen Arbeitsplatz zu behalten und an seinem Arbeitsplatz seine Konkurrenten nicht aus dem Auge zu verlieren.
Die Arbeitgeber der in Rosbach ansässigen Betriebe können es sich ihrerseits immer weniger leisten, die Arbeitnehmer in einen Feuerwehreinsatz ziehen zu lassen. Dabei ist die Lohnersatzleistung nicht das Problem, sondern die Termine, die den Kunden gegenüber eingehalten werden müssen.

Herausforderungen
Heute verfügen die Feuerwehrleute über Einsatzmittel, von denen sie noch vor zehn oder zwanzig Jahren nicht einmal zu träumen wagten. Sie leisten ihren Dienst jedoch in einem Spannungsverhältnis, das aus mindestens drei Polen besteht:

  • Im Beruf muss mit immer mehr Einsatz gearbeitet werden.
  • Das Privatleben, die Familie, braucht viel mehr Aufmerksamkeit. Die Berufstätigkeit beider Partner erfordert dabei einen hohen Preis. Die Kinder erleben die Schule als deutlich stressiger als noch vor 15 oder 20 Jahren.
  • Die Standards im feuerwehrtechnischen Dienst sind in den letzten fünfzehn Jahren erheblich gestiegen.

Jede Feuerwehr, auch die Freiwillige Feuerwehr Rosbach v. d. Höhe, steht derzeit vor dieser großen Herausforderung. War in den Gründerzeiten das Material, das zum Einsatz kam, oft kläglich, so haben die damaligen Feuerwehrleute mit „ihrem Herz in der Hand“ den Menschen in Not Hilfe geleistet.
Der Blick auf die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rosbach vor 125 Jahren hat ja etwas sehr Faszinierendes. Heute, im Jahr 2013, muss die alte Idee aus dem Jahr 1888 in unserer kleinen Stadt neu gezündet werden:

            Wir kommen zu allen Menschen in Not
            freiwillig, ehrenamtlich, ohne Ansehen der Person, immer,
            dem alten Leitsatz folgend
            „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“

Joachim Michalik