Am Donnerstagmorgen gegen 09:00 Uhr des 26. Oktobers 2017 bemerkt die Bewohnerin einer Doppelhaushälfte in Ober-Rosbach plötzlich Rauch aus ihrem Keller, alarmiert die Feuerwehr über den Notruf 112 und verlässt sofort das Gebäude. Die zentrale Leitstelle des Wetteraukreises alarmiert daraufhin die Feuerwehren aus Rosbach, Rodheim und Ober-Wöllstadt sowie die Drehleiter aus Friedberg, den Kreisbrandinspektor und einen Rettungswagen mit dem Stichwort „Kellerbrand“.

 

Der Fahrzeugführer des ersten Löschfahrzeugs aus Rosbach stellt bei seiner Ankunft an der Einsatzstelle eine massive Rauchentwicklung aus dem Kellergeschoss und dem Erdgeschoss fest. Das Haus ist zu diesem Zeitpunkt wegen des Brandrauchs ohne Atemschutz nicht mehr betretbar und der Brandherd kann nicht lokalisiert werden. Da die Situation völlig unklar ist wird sofort die Feuerwehr Nieder-Wöllstadt nachalarmiert und der stellvertretende Wehrführer Sascha Winkler übernimmt die Einsatzleitung. „Nachdem nach und nach die Feuerwehrleute aus Rosbach, Friedberg und Rodheim eintrafen, haben wir sofort drei Trupps unter schwerem Atemschutz in die verschiedenen Stockwerke des Gebäudes geschickt, um das Feuer zu finden“ sagte Sascha Winkler später.

 

Der Fahrzeugführer des Rosbacher Hilfeleistungslöschfahrzeugs Matthias Maurer koordinierte vor dem Kellereingang die eingesetzten Atemschutztrupps, die versuchten das Feuer zu finden. „Durch den extrem dichten und heißen Rauch beschränkte sich die Sicht auf wenige Zentimeter, sodass wir uns nur langsam vortasten konnten“ erzählte einer der eingesetzten Feuerwehrleute. Nach etwa 20 Minuten konnte das Feuer dann in einem Kellerraum lokalisiert werden, und einer der eingesetzten Trupps begann durch ein Kellerfenster von außen mit den Löscharbeiten. „Da das Feuer hinter einer Saunakabine brannte, kam das Löschwasser nicht ans Feuer heran und wir konnten von außen nur die Temperatur in dem Raum senken und kleinere Brandherde löschen, sodass ein weiterer Trupp von innen dann an das Feuer heran kam“ schildert Matthias Maurer die schwierige Lage. Er zeigte sich nach der Meldung „Feuer gefunden“ aber erleichtert da die Gefahr einer Entzündung des Rauchs im gesamten Gebäude bestand und damit die eingesetzten Atemschutzgeräteträger gefährdet worden wären und der Schaden deutlich höher ausgefallen wäre.

 

Der inzwischen eingetroffene Kreisbrandinspektor Lars Henrich und der stellvertretende Stadtbrandinspektor von Rosbach Martin Schneider unterstützten Einsatzleiter Sascha Winkler beim Koordinieren der weiteren Kräfte und den Meldungen an die zentrale Leitstelle. Sie veranlassten, dass auch die Feuerwehr Bad Nauheim mit dem Gerätewagen Atemschutz an die Einsatzstelle beordert wurde, da insgesamt bereits 14 Atemschutzgeräte verbraucht waren und noch Weitere eingesetzt werden mussten. Außerdem wurde Bürgermeister Thomas Alber von der Einsatzleitung über das Ereignis informiert und das Ordnungsamt vorsorglich damit beauftragt eine Unterkunft für die Bewohnerin zu organisieren.

 

Nachdem das Feuer gefunden und abgelöscht wurde, mussten die Einsatzkräfte den Brandraum weitgehend leerräumen, um an die versteckten Glutnester heranzukommen. Dazu wurden mit einer Schubkarre eines Nachbarn Kissen, Matratzen und Kartons aus dem Keller geholt sowie die Saunakabine zerlegt und ins Freie gebracht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis etwa 13:30 Uhr hin, da immer wieder Flammen aufloderten und die Polizei zwischenzeitlich Fotos der Brandstelle machte.

 

Gegen 13:30 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle, um im Feuerwehrhaus Rosbach ein eilig von der Metzgerei Simon zusammengestelltes Mittagessen einzunehmen und die Fahrzeuge und Geräte wieder einsatzbereit zu machen. Danach fuhr nochmal eine Gruppe mit dem Rosbacher Hilfeleistungslöschfahrzeug an die Einsatzstelle, um diese abschließend zu kontrollieren – hierbei wurde keine weiteren Gefahren festgestellt. Der Einsatz konnte gegen 16:00 Uhr endgültig beendet werden.

 

Insgesamt waren 43 Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und Polizisten an der Einsatzstelle im Einsatz und es wurden 18 Atemschutzgeräte verbraucht. Das gesamte Wohnhaus ist vorübergehend unbewohnbar und die Bewohnerin kommt vorerst bei ihrem Sohn unter. Die Polizei hat die Einsatzstelle vorübergehend gesperrt, um die Brandursache zu Ermitteln.

 

Wir bedanken uns bei den eingesetzten Feuerwehren aus Wöllstadt, Friedberg und Bad Nauheim für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während des Einsatzes und bei allen Arbeitgebern, die unseren Feuerwehrleuten die Teilnahme an Einsätzen ermöglichen.

 

Text: Martin Schneider – Stellv. Stadtbrandinspektor der Stadt Rosbach

Bilder: Christopher Frank – Feuerwehr Rosbach