Bereits am Fronleichnam-Wochenende veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Bruck an der Großglocknerstraße die nunmehr zehnte Feuerwehr-Oldtimer WM. Nach einem Jahr Zwangspause wegen Corona konnte man dieses Jahr die Oldtimer-WM wieder durchführen. Hierzu fanden sich dieses Jahr neun Kameraden der IG WAWE, welche mit dem Wasserwerfer und zwei privaten Feuerwehr-Oldtimern an der Rally teilnahmen. Erfreulich daran ist, dass sich in diesem Jahr auch viele junge Kameraden gefunden haben, die Spaß an der alter Technik haben.
Die Tour startete am Mittwochmorgen vor Fronleichnam, als sich die Kameraden gemeinsam mit den Kameraden des LF 16 Fördervereins Petterweil auf den Weg gen Süden machten. Ebenfalls teilgenommen haben die Kameraden der Feuerwehr Nieder-Wöllstadt mit ihrer „Emma“, ihrem LF16. Nach gut 12 Stunden und guten 600km Fahrt erreichte die Gruppe Bruck an der Großglocknerstraße. Am Donnerstag und Freitagvormittag blieb den Kameraden noch Zeit für etwas Sightseeing, ehe es mit den Wertungsfahrten zum Hauptteil der Weltmeisterschaft kam.
Die erste Wertungsfahrt am Freitagnachmittag bestand darin, dass eine für die Teilnehmer unbekannte Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32,7 km/h gefahren werden soll. Hier schnitten die drei Rosbacher Fahrzeugen in den jeweiligen Fahrzeugklassen gut ab mit einer Zeitdifferenz von weniger als sechs Sekunden von der Sollzeit.
Die zweite Wertungsfahrt führte uns am Samstag vom Tal aus hoch auf den Fuschertörl auf 2.428m Höhe. Hierbei war die Strecke in zwei gleich lange Teilstücke geteilt. Der erste Teil der Strecke führte auf den Talstraßen von Bruck bis zur Mautstelle der Großglockner Hochalpenstraße. Die hier gefahrene Zeit ist die Zeitvorgabe für den zweiten Abschnitt der Strecke entlang der Serpentinen bis auf 2.428m Höhe. Die Freude war bei allen Teilnehmern riesig, am Fuschertörl ohne Ausfälle bei bestem Kaiserwetter angekommen zu sein. Hier konnte neben der schönen Aussicht auch den österreichischen Feuerwehrstaffeln bei ihrem Wettkampf, dem Kuppelcup, zugesehen werden. Parallel dazu liefen seit dem Morgen Vorbereitungen für einen Weltrekordversuch für die längste Schlauchleitung der Welt vom Tal aus bis zur Edelweißspitze auf fast 2.700m Höhe. Für den Weltrekord kamen Feuerwehren aus ganz Österreich zusammen. Mit über 40 Tragkraftspritzen baute man eine über 9 km lange Schlauchleitung auf, welche gleichzeitig 1.435 Höhenmeter überwindete. Zur Mittagszeit erreichte das Wasser die Edelweißspitze und die österreichischen Kameraden feierten einen neuen Weltrekord.
Am Nachmittag gab es in Bruck einen Festzug, zu dem unser Wasserwerfer als einer von 10 Oldtimern bei über 100 teilnehmenden Fahrzeugen auserkoren wurde, an dem Umzug von der Dorfmitte bis zum Festgelände mitfahren zu dürfen.
Bei der Siegerehrung am Abend konnten die Wetterauer Fahrzeuge einige Preise abräumen: so erhielten die Kameraden aus Petterweil den ersten Platz beim Gleichmäßigkeitsfahren in der Klassenwertung der Baujahre 1932 – 1972 sowie die Rosbacher Kameraden um Luca Blecher mit seinem VW T3 Synchro und Bernd Donsbach mit seinem BMW520i den zweiten und dritten Platz in der Klassenwertung der Baujahre 1972 – 1997.
In der Gesamt-Weltmeisterwertung darf sich Bernd Donsbach nachträglich durch einen Fehler bei der Auswertung mit seinem BMW als Oldtimer-Weltmeister feiern lassen. Mit diesem erfolgreichen Wochenende und der Vorfreude auf die nächste Oldtimer-WM fuhr die Gruppe bereits am Sonntag wieder zurück gen Heimat.
Text: Philipp Herdt