Am Donnerstag, den 31.05.18 alarmierte die Leistelle Wetterau gegen 15:44 Uhr zum ersten Mal die Feuerwehr Rosbach mit dem Stichwort F1-Kleinbrand während zeitgleich ein Starkregen über Rosbach niederging. Vier Minuten später lösten erneut die digitalen Meldeempfänger aus und die Leitstelle erhöhte das Einsatzstichwort auf F2-Dachstuhlbrand, da sich durch weitere Anrufe der Kleinbrand als Blitzeinschlag in den Dachstuhl eines Einfamilienhauses in der Theodor-Heuss-Str darstellte.
Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte zum Dachstuhlbrand, löste die Leitstelle zudem durch den Starkregen die sogenannte „TEL-Unwetter“ aus, welche infolge die Koordinierung der Unwettereinsätze durch die Technische Einsatzleitung Unwetter zufolge hat. Diese wird hierbei im Feuerwehrhaus Rosbach eingerichtet, und koordiniert alle anfallende Einsätze mit Kräfte- und Materialbedarf für das Stadtgebiet Rosbach v.d.Höhe.
Aufgrund dieser gleichzeitigen Einsatzhäufung, ließ der zuständige Einsatzleiter für den Einsatz des Dachstuhlbrandes die Feuerwehren Rodheim und Ober-Wöllstadt alarmieren, da die Lagen noch nicht übersichtlich waren. Währenddessen befand sich bereits die Drehleiter aus Friedberg mit dem Tanklöschfahrzeug 4000 sowie ein Rettungswagen auf der Anfahrt. Mittlerweile stand oder schoss das Regenwasser bis zu 20 cm hoch durch die Straßen von Ober Rosbach, auch der Bereich der B455 zwischen Knoten Mitte und Knoten Nord war durch die sintflutartigen Niederschläge überflutet.
Der Blitz schlug direkt in den First des Wohnhauses ein und setzte diesen sowie die Unterkonstruktion des Dachüberstands in Brand. Als erste Maßnahme wurde ein C-Rohr zur direkten Brandbekämpfung im Außenbereich eingesetzt und verhinderte somit eine Brandausbreitung auf den Dachstuhl. Ein weiterer Trupp drang unter Atemschutz von einem Balkon aus über das Dach in den Dachboden vor, mehr als eine Kontrolle mittels Wärmebildkamera und einem kurzen Nachlöschen an der Firstpfette war hier nicht zu tätigen. Die innen sowie außen beschädigte Hauswand zeigte die Kraft des Blitzes, weitere Maßnahmen waren hier nicht zu ergreifen.
Zwischenzeitlich koordinierte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Martin Schneider vom Feuerwehrhaus Rosbach insgesamt 7 Unwettereinsätze im Stadtgebiet. Im Hotel Alte Post in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dachstuhlbrand standen ca. 15cm Wasser im Keller, welches durch die Feuerwehr Ober-Wöllstadt beseitigt wurde, nachdem absehbar war, dass ein Einsatz beim Dachstuhlbrand nicht notwendig ist. Nach einer knappen Stunde konnte die Feuerwehr Ober Wöllstadt die Einsatzstelle wieder verlassen um im Feuerwehrhaus Rosbach den Bereitstellungsraum anzufahren.
An der Wasserburg stieg der Rosbach gefährlich an und überflutete das Gelände an der Wasserburg. Bevor sich jedoch das Wasser über die Straße Richtung den angrenzenden Häuser seinen Weg suchte, fiel der Wasserstand rechtzeitig. Einige angrenzende Bewohner hatten vorsorglich bereits Sandsäcke zum Selbstschutz in Stellung gebracht, was wir ausdrücklich begrüßen! Die Mannschaft des TLF 16/25 kontrollierte ebenfalls diese Einsatzstelle, musste aber aufgrund des Rückgangs des Pegels nicht tätig werden.
Am Seelhof sowie im Halli-Galli musste die Feuerwehr nach anfänglichen Meldungen über Wasser im Gebäude nicht mehr tätig werden und somit wurden diese lediglich kontrolliert.
In der Waldstr. in Rodheim musste die Feuerwehr Rodheim in einem Wohnhaus ca. 10cm Wasser aus dem Gebäude pumpen welches sich von einem angrenzenden Feld seinen Weg ums Haus in das selbige suchte. Auch hier konnte die Feuerwehr bereits nach ca. einer Stunde die Einsatzstelle wieder verlassen.
Nach rund 1,5 Stunden war für die Einsatzkräfte aus Ober-Wöllstadt, Friedberg, Rodheim und Rosbach der Einsatz beendet und es konnte mit der Nachbereitung im Gerätehaus Rosbach begonnen werden.
Bilder mit freundlicher Genehmigung: Ursula Beckrich und FW Rosbach